Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung 

Dein CV ist oft das erste Dokument, das Personalverantwortliche von dir sehen und er entscheidet in wenigen Sekunden, ob sie weiterlesen oder nicht. Ein guter CV öffnet Türen, weil er zeigt: Du passt zur Stelle. 

Damit dein CV wirklich überzeugt, brauchst du zwei Dinge: 

  1. Klarheit über dich selbst: wer du bist, was du kannst und wohin du willst.
  2. Eine klare Struktur damit deine Stärken sofort sichtbar sind und nicht in Details untergehen. 

Darum lohnt sich vor dem Schreiben eine kurze Standortbestimmung. Sie hilft dir, deine Ziele und Stärken zu erkennen und im CV gezielt hervorzuheben. So präsentierst du dich nicht einfach als irgendwer mit einem Lebenslauf, sondern als die passende Person für genau diese Stelle. 

Bevor du deinen CV schreibst: Überlege dir, wer du bist, was du kannst und wohin du willst. 

Diese Fragen helfen dir, Klarheit zu gewinnen und deine Bewerbungen gezielt auszurichten: 
• Wer bin ich? Was sind meine Stärken, Talente und Interessen? 
• Was habe ich bis jetzt erreicht? Studium, Praktika, Nebenjobs, Projekte 
• Wo möchte ich hin? Welche Tätigkeiten, Branchen und Rollen passen zu mir? 
• Was bedeutet Erfolg für mich? Welche Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Entwicklung, Einkommen) brauche ich? 

Nur wenn du deine Antworten kennst, kannst du im CV die richtigen Schwerpunkte setzen. Alles, was nicht relevant ist, lenkt ab. Konzentriere dich auf das, was für die Stelle zählt. 

Arbeitsblatt: Standortbestimmung

HR investiert im ersten Durchlauf oft nur 1–2 Minuten pro CV. In dieser kurzen Zeit muss er sofort zeigen: Du passt zur Stelle. Dafür braucht es klare Schwerpunkte und ein professionelles Layout, das deine Stärken sichtbar macht.  

Layout & Lesbarkeit

Ein CV wirkt professionell, wenn er klar gegliedert und leicht scannbar ist. Recruiter:innen müssen die wichtigsten Infos in Sekunden erfassen können.

  • Einfache, gut lesbare Schriftarten (z.B. Arial, Calibri, Helvetica)
  • Schriftgrösse: 10–11 pt, Überschriften 12–14 pt
  • Abschnitte klar trennen
  • Genug Weissraum – lieber weniger Text, dafür lesbarer
  • Einheitliche Formatierung bei allen Einträgen
  • Bulletpoints: max. 2–4 pro Station, ergebnisorientiert
  • Dateiname: «CV_VornameNachname.pdf»
  • Für Online-Uploads: einfache Struktur, wenige Icons, keine verschachtelten Textboxen
  • Länge: Studierende 1 Seite, Berufserfahrene max. 2 Seiten 

Ein guter CV folgt einer klaren Struktur. Er beginnt mit den Kontaktangaben, zeigt im Kompetenzprofil deine Schwerpunkte, führt Ausbildung und Berufserfahrung auf und ergänzt je nach Relevanz Projekte, Skills, Engagement und Foto. Denke daran: Ein guter CV ist mehr als eine Sammlung von Daten – er ist dein persönliches Marketinginstrument.

Kontaktangaben

  • Pflicht: Name, Ort (PLZ/Ort), E-Mail, Mobile, LinkedIn/Portfolio
  • Weglassen: Zivilstand, Religion, politische Zugehörigkeit
  • Aufenthaltsbewilligung: nur angeben, wenn es relevant ist. Falls du nicht Schweizer:in bist, formuliere so, dass erkennbar ist, dass du in der Schweiz arbeiten darfst.

Beispiel: Aufenthaltsbewilligung B mit gültiger Arbeitserlaubnis

Kompetenzprofil – About me

Das Kompetenzprofil steht gleich nach den Kontaktangaben (und Foto) und ist so etwas wie deine Visitenkarte. Es ist der erste Text, den HR liest und entscheidet oft, ob sie genauer hinschauen.

  • Schreibe 3–5 Sätze über dich, die deine Qualifikationen, Stärken und ein Erfolg zusammenfassen
  • Keine Floskeln wie «teamfähig» oder «motiviert», schreibe stattdessen konkrete Beispiele.
  • Orientiere dich an der Stelle, auf die du dich bewirbst: Welche Anforderungen aus dem Inserat deckst du ab?
  • Denke an die Formel: Ausbildung/Hintergrund + Stärken + Beleg/Ergebnis + Zielrolle

Beispiele

  • «B.Sc. Wirtschaftsinformatik (HSLU) mit Schwerpunkt Data Analytics. Erfahrung in Projektmanagement und Prozessoptimierung durch Praktika. Bachelorarbeit zur Automatisierung von Reporting-Prozessen. Suche Einstieg im Bereich Business Intelligence.»
  • «Masterstudentin Design Management mit Praxisprojekten in Service Design. Stärken in Kreativität, Konzeptentwicklung und nutzerzentrierten Prozessen. Erfolgreich Innovationsworkshop mit 40 Teilnehmenden geleitet. Suche Einstieg im Innovations- oder Projektmanagement.»

Ausbildung oder Berufserfahrung – was zuerst?

  • Ausbildung zuerst, wenn sie dein stärkstes Argument ist
  • Erfahrung zuerst, wenn Praktika oder Nebenjobs besser passen
    Jeder Eintrag: Rolle, Organisation, Zeitraum und 2–3 Stichpunkte mit Resultaten
  • Nutze aktive Verben, Zahlen und Ergebnisse.

Dokument: Starke Verben für Bulletpoints im CV

Beispiele für Bulletpoints

  • «Eventkoordination (150 Teilnehmende), Budgetverwaltung CHF 5’000.»
  • «Kundendaten analysiert (SQL, 20’000 Datensätze) → Churn-Rate um 8% reduziert.»
  • «Social-Media-Kampagne umgesetzt → Reichweite +25%, 3’000 neue Follower in 2 Monaten.»
  • «Prozessabläufe optimiert → Bearbeitungszeit von 5 auf 3 Tage verkürzt.»

Projekte, Skills, (IT) Tools und Sprachen

  • Projekte: Titel, Kontext, genutzte Tools, Ergebnis.
    Beispiel: «Capstone: Energieverbrauch-Prognose (Python) → Genauigkeit 92%.»
  • IT/Tools: mit Niveau angeben (z.B. Excel – fortgeschritten).
  • Sprachen: Muttersprache zuerst, GER-Niveau (A1–C2). Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen

Engagement & Hobbys

Beispiel: «Vorstandsmitglied Verein, 12 Events pro Jahr organisiert.»

Bewerbungsfoto – dein Auftritt (optional, in CH üblich)

  • Wirke sympathisch, gepflegt und kompetent.
  • Haltung und Mimik an die Stelle anpassen:
    • Fachposition: zugänglich
    • Führungsposition: autoritär
  • Investiere in ein professionelles Fotoshooting.
  • Tipp: Der Careers Service bietet am Kontaktgespräch kostenlose Fotoshootings an.
  • Kleidung: schlicht, passend, ohne wilde Muster. Mehrere Oberteile mitnehmen.
  • Brillen: auf Spiegelungen achten.

Wenn dein CV steht, achte beim Einreichen auf die Reihenfolge und auf deine digitale Präsenz.

  • Lese die Anforderungen im Inserat nochmal genau.
  • Reiche die Unterlagen in sinnvoller Reihenfolge ein: Motivationsschreiben → CV → Zeugnisse/Diplome.
  • Achte auf deine digitale Präsenz: LinkedIn/Xing aktuell, Angaben konsistent mit CV, Private Social-Media-Profile prüfen. 

Viele CVs scheitern nicht an mangelnder Qualifikation, sondern an vermeidbaren Fehlern. Achte besonders auf:

  • Zu lange Textblöcke
  • Unklare Zeiträume oder Rollen.
  • Nur Soft Skills ohne Belege.
  • Überladenes Design oder Inhalt, der die Lesbarkeit stört.